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FIP beim Züchter
#1
Als Züchter mit 20 Jahren Zuchterfahrung habe ich mir diese Frage erstmals in 2002 gestellt. Ich habe mit vielen Züchtern von anderen Rassen diskutiert und zum Thema viele Zeitschriftenartikel gelesen. Im November 2020 war ich dann leider erstmals selbst mit FIP konfrontiert. Mein zukünftiger Zuchtkater hatte eine Neuro FIP entwickelt, ohne Augenbeteiligung. Für mich als verantwortungsvoller Züchter kommt es auf keinen Fall in Frage mit einem FIP Kater oder Katze zu züchten.
Also habe ich alle gesammelten Zeitschriftenartikel rausgekramt und nochmal durchgelesen sowie alle Informationen meiner damaligen Züchterkollegen nochmals aufgearbeitet und meine Haltung wurde damit bestätigt.

Ein Artikel der in einem Katzen Magazin im Jahre 2004 erschien (von mir etwas gekürzt):

FIP kommt überall vor, in kleinen Zuchten, in grossen Zuchten, in Einzelhaltung, sowie in Familien mit 2-3 Katzen etc. FIP ist nicht nur in schmuddeligen Zuchten mit unsauberer Umgebung zu finden, sondern leider auch in gepflegten Häusern und Wohnungen, wo Katzen verwöhnt werden, zur Familie gehören, Balkon, Garten oder gar Freilauf genießen.

Jeder Züchter hat Angst vor diesem Thema und steht ihm ziemlich hilflos gegenüber. Fast keine Zucht wird vor FIP verschont. Tierärzte bestätigen die zunehmenden Krankheitsfälle von Zuchttieren. Auch viele frei laufende Hauskatzen erkranken an FIP, sterben aber oft in freier Natur und sind somit nicht konkret erfassbar.

Die FIP Erkrankung die vorwiegend bei Jungtieren ausbricht veranlasst immer mehr Züchter, nach der eigentlichen Ursache zu suchen und das ist ein langer Weg mit vielen Widersprüchen. Über 100 FIP-Fälle in verschiedenen Zuchten im In- und Ausland ergeben ein ganz anderes Bild als bisher angenommen.

Als Beispiel: 16 Jungtiere von drei verschiedenen Müttern, gedeihen in einem "Nest". Sie spielen, putzen und fressen zusammen und "nur zwei" davon (von der gleichen Mutter) erkranken an FIP. Alle anderen waren und bleiben putzmunter! Sie teilten Fressnapf, Wasserschale, Kuscheldecken und auch das Sandkistchen.

Ein anderes Beispiel: Eine Kätzin hatte vier Würfe. Im dritten Wurf hatte sie 6 Babys, wovon zwei Kätzchen plötzlich an FIP erkrankten. Alle anderen Kätzchen in all ihren Würfen waren und blieben gesund.

Es gibt unzählige solcher Beispiele und sie zeigen vor allem eins: Die Krankheit FIP ist nicht ansteckend wie immer angenommen wurde. Der Ursprung wird wahrscheinlich in der Genetik zu finden sein.
Dies könnte auch erklären, warum eine Impfung zwecklos ist. Bei genetisch gesunden Katzen hat sie keinerlei Wirkung, da die Tiere auch ohne diese Vorsorge gesund geblieben wären, bei FIP-kranken Katzen beschleunigt sie den Krankheitsverlauf. Der FIP-Test kostet nur Geld und taugt nichts, denn FIP kann man nicht testen. Die Kot Untersuchung kann man sich ebenfalls sparen, da man lediglich Coronaviren feststellen kann und nicht FIP. Den Coronavirus Titer im Blut nachzuweisen trägt zur Verwirrung bei, da viele Tiere kurz vor dem Tod einen Titer von 0 bis 25 aufweisen. Über 90% aller Katzen hatten bereits Kontakt zu Corona Virus positiven Tieren.

Es wurde beobachtet dass sich die FIP im Körper der Katze umso mehr ausbreitet, je stärker das Immunsystem reagiert. Denn je mehr Makrophagen den Fremdkörper FIP entfernen wollen, desto mehr wird der Organismus geschädigt. Dies heisst im Klartext: "Baypamun", oder die homöopathische Form "Echinacea" sind bei FIP-kranken und FIP-verdächtigen Katzen verboten. Achten sie dringend darauf, dass ihrer Katze diese Substanzen nicht verabreicht werden. Vor einiger Zeit trennte man die Jungtiere mit 6 Wochen von der Mutter um eine "Ansteckung" zu verhindern. Uns ist ein Ort bekannt, wo mit dieser Maßnahme 12 Jungtiere von insgesamt 22 Katzenkindern trotz Trennung von der Mutter starben. Alle 12 Jungtiere waren vom gleichen Deckkater. Diese emotionale "Rosskur" ist nicht zu verantworten. Besitzt ein Tier den genetischen Defekt, wird es früher oder später an FIP erkranken. Ist es nicht betroffen, wird es nicht an FIP erkranken, auch unter grösstem Stress nicht.

Über 100 der analysierten FIP-Fälle stammten in den jeweiligen Zuchten immer wieder von einem ganz bestimmten Zuchtkater ab. Leben in einer Zucht als Beispiel drei Zuchtkater, muss bei FIP erkrankten Jungtieren analysiert werden, welcher Kater diesen Wurf gezeugt hat. Dieser Zuchtkater wird mit fast sämtlichen Kätzinnen (eigenen und zugelassen) immer wieder eines oder mehrere Jungtiere zeugen, welche an FIP erkranken. Dies erklärt auch, warum es in freier Natur oder gezüchtet immer mehr FIP-Fälle gibt und "dieser Schrecken kein Ende zu nehmen
scheint".

Diese Kater zeugen natürlich auch wiederum männliche und weibliche Jungtiere,  welche das Gen erben, aber keine Symptome zeigen und später wieder zur Zucht eingesetzt werden. (...und so wird der Schrecken FIP kein Ende nehmen) Solche Kater müssten dringend kastriert werden, auch wenn sie noch so wertvoll und schön sind! Sie verbreiten unsägliches Leid für den Züchter, welcher mit Liebe den Wurf pflegt, für den nachfolgenden Käufer und vor allem für das leidende, betroffene Tier.
Es ist gut möglich, dass diese Tiere selber nicht an FIP erkranken und ein schönes, langes Leben als Kastraten genießen können. Die zu deckende Kätzin wird ebenfalls nicht erkranken, da FIP nicht ansteckend ist. FIP muss nicht in den ersten zwei Lebensjahren ausbrechen. Die Krankheit kann auch in späteren Jahren unter Stress zum Ausbruch kommen.

In einigen Fällen waren mit grosser Wahrscheinlichkeit die Mutter-Kätzinnen verantwortlich für ihre FIP-kranken Jungtiere, da die Deckkater in mehreren anderen Würfen keine kranken Kätzchen gezeugt hatten. Der Kater als Träger der Krankheit stellt einen höheren Risikofaktor dar, da er sein genetisches Erbgut öfter weitergibt als eine Kätzin. Sind gar beide Elterntiere belastet, sterben mindestens 80% dieses Wurfes an FIP.

Nach neuesten Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass beide Elternteile eine genetische Disposition brauchen, um FIP-kranken Nachwuchs zu zeugen!!

FIP kommt AUS der Katze. Die genetische Veranlagung für die Entwicklung von FIP wurde 1996 von Dr. Niels Pederson USA entdeckt. Er hatte Zucht- und Gesundheitsdaten über zehn Generationen und mehreren Rasse-Katzenlinien durchleuchtet.
WAS können Züchter tun? Züchter können und müssen die Abstammung ihrer Katzen kennen und analysieren. Stammbäume müssen verglichen werden. Bei FIP-Fällen ist abzuklären, ob die Kätzin oder der Kater die genetische Disposition besitzt (oder gar beide).
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